Live on Stage: Saltatio Mortis @Zenith München

Was macht man an einem nebligen Freitagabend im November? Man setzt sich ins Auto und fährt vom Bratwurstmekka ins Weißwurstmekka. Warum? Naja, um Saltatio Mortis zu sehen natürlich.

Das Zenith in München bebte, als Saltatio Mortis am 7. November 2025 ihre „Weltenwanderer“-Tour in der bayerischen Landeshauptstadt fortsetzten. Und das will was heißen, schließlich ist das Dach schon sehr stabil.

Schon vor dem Auftritt der Hauptband war die Stimmung elektrisierend. Die Halle war ausverkauft, die Warteschlange brauchte vor Einlass mehrere Windungen, und in der Luft lag diese unverkennbare Mischung aus Vorfreude, Bier- und Metduft und gespannter Erwartung.

Den Auftakt machten Bad Loverz, die mit ihrem Glam-Rock-Sound und einer unbändigen Spielfreude sofort zündeten. Sie schafften, was viele Vorbands selten schaffen: das Publikum in Bewegung zu bringen. Mit einem Mix aus eingängigen Melodien, Augenzwinkern und Show-Attitüde schufen sie eine ausgelassene Atmosphäre, die perfekt in den Abend führte. Ihr Auftritt fühlte sich weniger wie ein Warm-Up und mehr wie ein eigenständiges Mini-Konzert an. Schon nach wenigen Songs war klar, dass dieser Abend kein gewöhnlicher werden würde.

Als gegen 21 Uhr die Lichter erloschen und die ersten Töne von Saltatio Mortis erklangen, explodierte die Stimmung. Mit ihrer unverwechselbaren Mischung aus Mittelalter-Instrumenten, Rock und Folk nahmen sie das Publikum sofort gefangen. Vom ersten Moment an war es keine Show, sondern ein gemeinsames Erleben. Frontmann Alea stand mit einer Präsenz auf der Bühne, die man nicht erlernen kann – er lebte jeden Ton, jede Geste, jede Silbe.

Saltatio Mortis schafften es, große Emotionen und pure Energie zu verbinden. Zwischen hämmernden Trommeln, Dudelsackklängen und Pyroblitzen feierten sie 25 Jahre Bandgeschichte – aber anstatt nostalgisch zu wirken, fühlte es sich frisch, lebendig und leidenschaftlich an. Immer wieder suchte Alea den Kontakt zum Publikum, ließ es mitsingen, mitklatschen, mitleben. Besonders die Hymnen „Wo sind die Clowns“ und „Keine Regeln“ verwandelten das Zenith in ein riesiges, tanzendes Meer aus Stimmen und Armen.

Auch ruhige Momente fehlten nicht: „Nachts weinen die Soldaten“ oder das epische „My Mother Told Me“ sorgten für Gänsehaut und kollektives Durchatmen, bevor es mit donnerndem „Vogelfrei“ oder „Für immer jung“ wieder in die Höhe schoss. Die Lichtshow war eindrucksvoll, aber nie überladen, der Sound wuchtig, aber klar – man spürte, dass hier Profis am Werk waren, die genau wissen, wie man einen Saal in Flammen setzt, ohne ihn zu verbrennen.

Als das Konzert mit „Spielmannsschwur“ endete, lagen sich Fremde in den Armen, Stimmen waren heiser, Gesichter glühten – ein Abend, der weniger ein Konzert als ein Fest war. Saltatio Mortis haben erneut bewiesen, dass sie nicht nur eine Band, sondern ein Lebensgefühl sind. München hat getanzt, gesungen und gelebt – und wird diesen Abend nicht so schnell vergessen.

Setlist – Saltatio Mortis (München, Zenith, 07.11.2025):

  1. Finsterwacht
  2. Wo sind die Clowns
  3. Taugenichts
  4. Loki
  5. Schwarzer Strand
  6. Nachts weinen die Soldaten
  7. Feuer und Erz
  8. Heimdall
  9. Odins Raben
  10. My Mother Told Me / Valhalla Calling
  11. We Might Be Giants
  12. Der Himmel muss warten
  13. Rattenfänger
  14. Mittelalter
  15. Dunkler Engel (Snippet)
  16. Uns gehört die Welt
  17. Prometheus
  18. Vogelfrei
  19. Keine Regeln
  20. Für immer jung
    Encore:
  21. Große Träume
  22. Spielmannsschwur

Weitere Bilder findet ihr in unserer Galerie :

Bad Loverz
Saltatio Mortis

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