Live on Stage: 2025-10-25 Faun @Circus Krone

Letzten Samstag fand ein kleines Livesound Teamtreffen in München statt. Micha, ein anderer Radakteur unseres Magazins, kam extra aus Nürnberg, um das einzige Konzert des Jahres von Dicht & Ergreifend in der Olympiahalle zu besuchen und ich war für euch bei Faun im Circus Krone am Start. Oft sieht man sich im Jahr leider nicht und deshalb haben wir die Gunst der Stunde genutzt und uns vorher zum Abendessen verabredet.

Einen Vorteil hat es ja, wenn man schon am frühen Nachmittag nach München hineinfährt: Der Verkehr und die Parkplatzsuche gestalten sich sehr entspannt. Nach einem köstlichen Münchner Schnitzel, in einem urigen bayerischen Wirtshaus, war es gegen 18 Uhr für uns an der Zeit aufzubrechen.

Nach einem gemütlichen Fußmarsch – der nach so einem reichlichen Essen auch richtig gut tat – kam ich gegen 18:30 Uhr am Circus Krone an. Schon von weitem war der große Andrang zu sehen und die Schlange bestand aus Fans aller Altersklassen. Für mich ist es immer wieder schön, im Circus Krone zu sein, da es meiner Meinung nach die schönste Spielstätte mit der besten Akustik in München ist.

Das Duo Pettersson & Fredriksson aus Schweden eröffnete gegen 19:30 Uhr den Abend. Die Folkband, bestehend aus „Daniel Pettersson“ und „Daniel Fredriksson“, ist für ihre einzigartige akustische Musik in ihrer Heimat sehr bekannt, die sie auf landestypischen Instrumenten wie Nyckelharpa und Mandola mit einer liebenswürdigen Leidenschaft präsentieren.

Um 19:45 Uhr enterten die Seefahrer von Ye Banished Privateers die Bühne. Die Band verstand es, mit ihrer Besatzung das mitreißende Publikum von der ersten bis zur letzten Minute ihrer 45-minütigen musikalischen Seefahrt bestens zu unterhalten.

Gegen 20:50 Uhr erwachten die Lautsprecher durch ein mystisches Intro, die Bühne wurde geheimnisvoll beleuchtet, und Faun betrat sie. Die Halle war allerdings noch komplett erleuchtet – und ich war sicher nicht der Einzige, der irritiert war. Denn der Gong, der das Publikum sonst nach der Pause wieder auf seine Plätze hinweist – wie es bei den beiden Vorbands üblich war –, blieb aus. So eilten die Fans rasch zu ihren Plätzen, frisch gestärkt mit Getränken, um den Hauptact des Abends zu belauschen.

Sänger „Oliver“ begrüßte herzlich das Publikum und lud zu einer Reise abseits des Mainstreams ein – zu Geschichten über Elfen, Feen und Hexen. Er berichtete, dass Hexen nicht böse oder unrein gewesen seien – ganz im Gegenteil: Sie lebten im Einklang mit der Natur.

Mit einem Solo auf der Drehleier entführte „Stephan Groth“ das Publikum in eine faszinierende Welt der Klänge. Wusstet ihr, dass dieses Instrument umhüllt von Geheimnissen und Mythen ist. Zwei gängige Vorstellungen kursieren darüber: Einerseits wird erzählt, dass eine Katze in dem Kasten eingesperrt sei, deren Kratzen die charakteristischen Töne erzeuge. Andererseits gibt es die Erklärung, dass ein Rad im Inneren die Saiten streicht und so die Melodien zum Leben erweckt. Beide Erklärungen betonen die ungewöhnliche und fast mystische Natur dieses Instruments, das mit seiner Vielfalt an Tönen und seiner Eigenartigkeit immer wieder Staunen hervorruft.

„Oliver“ berichtete außerdem über die Magie, die dem Lied „Nimue“ zugrunde liegt. Sie sei weder schlecht noch böse – denn Ideen und Träume sind ebenfalls eine Form von Magie, die es uns ermöglicht, Gedanken Wirklichkeit werden zu lassen. Er mahnte, dass wir in der heutigen, schnellen Zeit darauf achten sollten, dass uns die KI nicht übernimmt.

Mit seiner charmant-witzigen Art warf „Oliver“ ein, dass Weihnachten in ein paar Wochen vor der Tür stehe. „Es läuft dann wieder wie jedes Jahr auf das Gleiche hinaus – und in den letzten Tagen wird panisch unnützes Zeug bei Amazon bestellt“, scherzte er. „Nach dieser unauffälligen Werbeunterbrechung habt ihr übrigens die Möglichkeit, uns Musiker am Merchandise-Stand zu unterstützen“, ergänzte er schmunzelnd.

Bei „Iduna“ und „Wind & Geige“ erhielt Faun Unterstützung von „Daniel Pettersson2 und „Daniel Fredriksson“. Die mitreißende Musik ließ niemanden mehr stillstehen – die Gänge des Circus Krone verwandelten sich in ein Meer aus tanzenden Menschen.

Das letzte Lied handelte von einer Niederschrift einer Hexe aus dem 17. Jahrhundert in England. Mit „Hare Spell“ verabschiedeten sich Faun von ihrem Publikum und beendeten diesen wunderschönen Abend.

Ich bedanke mich ebenso – und war unerwartet tief berührt, da ich Faun live ganz anders erlebt habe, als ich sie von Spotify kenne.

Die Bilder des Abends findet ihr natürlich wie immer in unserer Gallery!

Pettersson & Fredriksson

Ye Banished Privateers

Faun

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