Live on Stage: 2024-06-25 Bruce Dickinson @Circus Krone München
Unglaublich, aber wahr: vor vier Tagen noch standen wir bei 13 Grad und strömendem Regen im Olympiastadion… und gestern?? Da hatte es selbst Spätabends noch 25 Grad. Aber davon hatten wir nicht allzu viel mitbekommen, da wir diesmal ein Dach über den Kopf hatten.
Wir waren nämlich zu Gast im Circus Krone bei niemand geringeres als Bruce Dickinson!
Für alle, die noch etwas auf dem Schlauch stehen: das ist der Sänger von den Heavy-Metal-Legenden schlechthin Iron Maiden! Die dürften dann wohl doch den meisten ein Begriff sein.
Für uns war dieses Konzert in mehrerlei Hinsicht spannend: zum einen kommt man selten in den Genuss solche Größen auf solch kleiner, fast schon intim anmutenden Bühne zu erleben, zum anderen bietet die Location mit ihrem runden Holzbau eine ganz besondere Akustik. Und zu guter Letzt natürlich noch die Frage: funktioniert ein Bruce Dickinson auch außerhalb von Iron Maiden?
Wir müssen nämlich ehrlich gestehen: wir kannten keines seiner Lieder!
Da wir damit wahrscheinlich auch nicht die einzigen waren, war es auch spannend für uns zu erfahren, wie denn die Stimmung dort sein würde.
Wir konnten dies vorab kaum einschätzen. Solokünstler außerhalb ihrer Bands sind immer ein kleines Überraschungspaket. Auf welches wir uns selbstverständlich nur zu gerne eingelassen haben! Unsere Erwartungen waren auf Grund dessen auch nicht allzu groß.
Dominum aus Nürnberg hatten die Ehre den Abend um 20 Uhr zu eröffnen. Mit ihrer etwa 30 minütigen Darbietung, heizten sie den schon ohnehin warmen Hexenkessel Krone unter ihren Zombie-Masken (Respekt – ich wäre gestorben) schon mal gut ein. Einzig der Sänger war unmaskiet und wenn man nicht durch das Internet wüsste, dass er immer diese Outfit trägt, hätte man den Eindruck haben könne, er hätte den Smoking passend zum Zirkus gewählt. Wir dachten schon, dass uns diese „Gesichter“ irgendwie bekannt vor kamen… und dann fiel uns ein, dass wir mit ihnen bereits als Support von Feuerschwanz die Ehre hatten.
Auch dieses mal machten sie einen einwandfreien Job.
Um 21 Uhr war dann nicht nur Anpfiff beider EM-Partien, sondern mit einer absolut überschwänglichen Energie stürmte Bruce Dickinson die Bühne.
Meinte man Anfangs vielleicht noch, dass dies nur temporär war… nein… den gesamten Abend über fetzte er über die Bühne, als gäbe es kein Halten mehr. Dabei war seine Freude an der Musik so unglaublich spürbar, dass man wohl aus Stein hätte sein müssen, wenn einen das nicht mitgezogen hätte.
Aber auch der Rest der Band nahm sich nichts. Hätte man nicht gewusst, dass es sich hierbei ja eigentlich „nur“ um ein Soloprojekt handelt… man hätte meinen können, diese Kombo stand schon sein Kindesbeinen an zusammen auf der Bühne.
Das hat harmoniert von vorne bis hinten und diese Symbiose hat noch einmal für mehr Euphorie gesorgt.
Auch wer befürchtet hat, dass dies nur eine Iron Maiden Kopie ist, wurde eines Besseren belehrt: Zwar ist die einzigartige Stimme und seine Art zu singen unverkennbar, aber der Sound der Band und der Aufbau der Songs kreierten ihren eigenen Stil.
Ich glaube, man merkt: wir waren absolut geflasht. Selbstverständlich nicht nur wir und so hatte auch das ganze andere Publikum seinen Spaß an dieser einzigartigen Veranstaltung.
Es war ein Auftritt der ganz besonderen Art. Schon allein Bruce Dickinson Bewegungen… hätte man ohne Musik und drum herum so erlebt, man hätte sich wohl kaum gewundert, hätte er zu Rappen angefangen. Seine Bewegungen sahen eben eher nach diesem Genre aus, als nach Heavy Metal 😀 Es war einfach ein Fest für die Augen (und natürlich für alle anderen Sinne auch).
Ein ganz besonderes Schmankerl war, dass sich die Band nicht nur auf ihren Sänger verlies, sondern man auch instrumental mehr als verwöhnt wurde, mit einzelnen Solos.
Was wir bisher noch nie live sehen durften: ein Theremin. Dieses ganz besondere und auch sehr spezielle Instrument wurde von Bruce höchstpersönlich gespielt. Es war ein Fest für die Sinne. Der ganz eigene Klang dieses Instruments in Verbindung mit den sehr speziellen Bewegungen des Frontmannes. Fast hätte man meinen können, auf der Bühne stand Bruce Lee 😀
Nach einem Set von nur 14 Liedern (darunter 2 Zugaben) war dann bereits Schluss und wir wurden in eine wahrlich laue Sommernacht entlassen.
Wir sind wirklich froh, uns auf dieses Überraschungspaket eingelassen zu haben. Enttäuscht wurden wir überhaupt nicht. Eher im Gegenteil. Selten wurde wir so positiv überrascht.
Danke hierfür!
Bilder von Bruce Dickinson gibt es zur Abwechslung mal nur innerhalb des Berichts 😉 (Weitere Bilder von Dominum findet ihr wie gewohnt in der Gallery!)