Live on Stage : 2025-07-13 Judas Priest , Accept & Phil Campell and the Bastard Sons @Olympiahalle München



Gegen 19 Uhr startete Phil Campell mit seinen Bastards in einen Abend, der ganz im Zeichen der harten Töne stand. Phil Campell steht mit seiner Gang für „voll in den Hintern tretenden Good Old Ass Kickin‘ Rock N Roll“ – ganz wie zu Phils Zeiten mit Lemmy bei Motörhead. Obwohl Phil Campell und seine Rabauken nicht so recht ins Metal Bild des Abends passen, war das Set sehr gut geraten. Die Stimmung im Publikum war ausgezeichnet. Wenn von der Band zum Mitmachen aufgefordert wurde, ging das Publikum mit. Es wurde als Widerstand gegen Alles auch mal beide erhobenen Mittelfinger von Seiten der Band gefordert, was von den Zuschauern dankend angenommen wurde. Der Star des Abends war für mich ganz klar der Schlagzeuger der Bastards. Wie ein regelrechtes Tier beackerte er die Bespannungen der Drums und Becken. Ein Wunder, dass diese überhaupt die ca. 30 Minuten durchgehalten haben ohne zerfetzt zu werden.



Nach der ersten Umbauphase kamen Accept mit viel Getöse und Nebel auf die Bühne. Im Vorfeld wurde es in der Arena um mehrere Hundert Personen voller. Gelegentlich wurde der Nebel auch bei manchen Songs eingesetzt und erzeugte so einen gewissen Effekt. Leider war der Gesang von Mark Tornillo nicht so deutlich zu erkennen wie von den vorher spielenden Bastards. Vielleicht war der Mix nicht optimal, was wirklich schade war, da man von den Tonträgern besseres und deutlicheren Gesang gewohnt ist. Mit ihren drei Gitarristen machte die 6-Saiten Front keine Gefangenen und zeigte deutlich, wo das Plektrum die Saiten anschlägt. Die Drei erzeugten gewaltige Riffgewitter, die nicht so leicht zu durchdringen waren. Ab und zu kam es mal mit Gitarristen und Bassisten zu einer Choreographie, in der die Männer in einer Reihe standen und synchron die Hälse der Klampfen von der einen Seite zur Anderen bewegten. Mit ihrer Setliste ließen Accept keine Wünsche offen, es wurde eine starke Best Of Show gespielt. Die Leute feierten die Band gnadenlos ab und interagierten auch bereitwillig mit der Band. Innerhalb der einen Stunde auf der Bühne zeigten Accept das sie noch lange nicht reif für den Ruhestand sind und es immer noch drauf haben, Metal in Reinkultur zu zelebrieren.



Judas Priest
enterten gegen 21:15 Uhr die Bühne mit einem Beifallssturm. Das Publikum hatte sich sowohl in der Arena, als auch auf den Rängen nochmals vermehrt. Rob Halford spielte während der Solos entweder Bruder Jakob der einen neuen Langstreckengehrekord auf einer Bühne aufstellen will, dirigierte mit seinem Minimikrofonständer oder vollführte einen verzauberten Regentanz auf. Für sein Alter immer noch erfreulich aktiv auf der Bühne unterwegs.

Wenn Rob vom Backstage Bereich wieder ins Scheinwerferlicht kam, wirkte er wie ein Oberlehrer der seine Schüler kurz wieder auf Spur bringen will. Manchmal stand Rob während der Solos am seitlichen Bühnenrand und schaute dem Treiben der Gitarristen anerkennend zu. Stimmlich grunzte, raunzte, schrie, kreischte und – oh Wunder – sang sich Rob durch das Set. Der Hall hat es allerdings zu gut mit ihm gemeint, ob dies Absicht war kann ich nicht beantworten.

Genau wie zuvor bei Accept kamen bei Judas Priest Bandklassiker aus der sehr langen Karriere der Briten – neben neuen Songs, zum Zug. Beim Publikum kam die Show sehr gut an, Judas Priest wurden gefeiert und die Pommesgabel nach oben gestreckt. So ging dann auch der Abend im Motto der harten Töne und Gitarren zu Ende und ließ viele Leute mit einem lächelnden Gesicht ihren Heimweg durch das nächtliche München antreten.

Bilder des Abends findet ihr wie immer in unserer Gallery.

Phil Campbell and the Bastard Sons

Accept

Judas Priest

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