Live on Stage: 2023-06-17 KISS @Königsplatz München

Vor fast genau vier Jahren beehrten KISS bereits schon einmal im Rahmen ihrer „End of the Road Tour“ – ihrer Abschlusstournee – den Münchener Königsplatz. Dieses Mal gab es jedoch einen entscheidenden Unterschied: Es war tatsächlich das letzte Mal.

Das Ende der Straße ist erreicht. Endgültig. Zumindest in München. Ein paar wenige andere deutsche Städte dürfen sich hingegen noch auf einen ihrer legendären Auftritte freuen.

Mit knappen 30 Grad und Sonnenschein war es das perfekte Wetter für diesen wirklich denkwürdigen Abend auf dem Münchener Königsplatz. Etwa 20.000 Fans machten sich bereit um ihre Idole – die absolute Musiklegende KISS – noch ein letztes mal live zu erleben. Wobei es auch für viele offensichtlich nicht nur das letzte mal, sondern auch das erste mal war. Denn die ganzen Kinder die dort anwesend waren um die vier Kunstfiguren zu feiern, dürften damals (beim letzten Gastspiel in München) wohl noch zu jung dafür gewesen sein.

Man hatte sogar das Gefühl, dass es für einige ein regelrechtes Familienevent darstellte. Ein paar dieser Familien waren sogar im typischen KISS-Style geschminkt. Was war das doch für ein äußerst niedlicher Anblick!

Aber auch so sah man viele geschminkte Gesichter wie sonst selten irgendwo (vorallem speziell auf die Männerwelt bezogen 😉 ) Interessanterweise waren übrigens so gut wie alle „Gesichter“ gleichmäßig vertreten 😀 

Eines noch vorweg: leider haben wir für dieses Konzert nicht die Erlaubnis bekommen, die Band zu fotografieren. Allerdings wurde uns als „Trostpflaster“ angeboten, das Konzert auch so – also ohne unser Fotoequipment – zu besuchen. Selbstverständlich haben wir dieses Angebot dankend angenommen und sind wirklich glücklich darüber, dass wir dieses Spektakel miterleben konnten – um nun auch ein bisschen davon zu berichten und es für die Nachwelt festzuhalten 😀 Unser Handy hatten wir natürlich – wie so viele andere auch – schon mit dabei. Also bitte nicht wundern über den fotografischen Dilettantismus dieses mal 😀 Aber zur „Auflockerung“ dürfen ein paar Bildchen einfach nicht fehlen.

Ein kleines Highlight vorab war schon die Ankündigung der Vorband: Airbourne. Wir hatten bereits einige male die Gelegenheit diese Gruppe live erleben zu dürfen. Und was sollen wir sagen? Es ist jedes mal wieder ein Fest! Und so haben wir uns natürlich schon auch wahnsinnig über den Support gefreut. Und selbstverständlich haben uns Airbourne auch dieses mal nicht enttäuscht! Es ist nicht nur die Musik die diese Band so grandios macht, sondern vielmehr auch ihre Bühnenpräsenz. Anders als KISS arbeiten sie nicht mit Kostümen, Pyrotechnik und anderen Showelementen. Aber dennoch ist und bleibt ihre Show einzigartig. Tatsächlich erlebt man selten Bands, die eine derartige Energie auf der Bühne versprühen – wobei das noch wirklich untertrieben ist. Ehrlich ausgedrückt kann man eigentlich Airbourne am besten folgendermaßen beschreiben: sie sind einfach gestörte Leute auf der Bühne – allen voran natürlich Leadsänger Joel, der wie ein mit Redbull gefütterter Gummiball quer über die Bühne hüpft und dabei gefühlt halb durchdreht. Nicht selten „öffnet“ er auf der Bühne Dosen, indem er sich diese mehrmals gegen den Kopf schlägt… Dies unterblieb dieses Mal zwar… – das lag wohl an einem Mangel an Dosen… aber stattdessen flogen in regelmäßigen Abständen (gefüllte) Bierbecher in die Menge. Es sind jedes mal wieder sehr spezielle Auftritte, aber sie sorgen mit ihrer gefühlt unstillbaren Energie dafür, ihr Publikum mit an zu heizen und mit zu ziehen. 

Insofern hätte man sich wohl keine bessere Vorband für KISS wünschen können.

Nachdem Airbourne ihr etwa 45 Minütiges Set vollendet hatten, ging es nach einer kurzen Umbauphase um etwa 20:40 Uhr los mit KISS.

Zu dem Konzert vor vier Jahren hatte sich das Bühnenbild etwas verändert. Gesäumt war die Bühne von aufblasbaren Abbildungen der vier Musiker. Diese etwa 10 Meter hohen Gestalten rahmten die Bühne perfekt ein und wurden mit ihrer gigantischen Größe den vier KISS Legenden gerecht.

Zu Anfangs war die Bühne noch verhüllt von einem großen Vorhang, auf dem in glitzernder Schrift der Bandname stand. Erst sah man auf den beidseitig angebrachten Bildschirmen einen Einspieler, wie sich die Band auf den Weg zur Bühne begab. Anschließend ertönte Paul Stanleys Stimme mit den berühmten Sätzen „you wanted the best – you got the best. The hottest band in the world. KISS“  hinter dem Vorhang, mit denen er die Show einleitete. Begleitet von einem Feuerwerk fiel daraufhin der Vorhang und die vier Musiker kamen auf Plattformen schwebend die Bühne hinunter – immer wieder von Feuerfontänen begleitet. Von der ersten Minute an gaben sie Vollgas und die Show nahm ihren Lauf.

Wahrscheinlich auch Dank der Kostüme und des doch sehr prägnanten Makeups war es von der Weite kaum zu erkennen, dass dort vorne sich Männer befanden, die bereits die 70 Jahre überschritten hatten. Anzumerken war ihnen das Performance-technisch wirklich überhaupt nicht.

Selbstverständlich ging es ähnlich fulminant weiter mit ihrer spektakulären und wirklich einzigartigen Bühnenshow. Dies alles hier wieder zu geben würde jeglichen Rahmen sprengen und ich konzentriere mich eh immer lieber mehr auf die Gesamtstimmung 🙂

Die war im Übrigen teilweise etwas durchwachsen. Es gab die, die aus vollster Kehle jeden Song mitsangen und sich auch dementsprechend bewegten, aber es gab auch einige, die sich die Show einfach in Ruhe ansahen. Letztere Gruppe konnte man aber auch in gewisser Weise verstehen, denn nur so entging einem nichts von der spektakulären Bühnenshow.

Süß war, dass viele der Kinder – die die eisernen Schultern ihrer Väter belasteten – diejenigen waren, die wirklich mitfeierten und jubelten. Für adäquaten Nachwuchs ist also gesorgt! Und wer weiß? Vielleicht wurde ja genau auf diesem Konzert der Grundstein für die nächsten Gene Simmons und Paul Stanleys gelegt. Wir werden es in naher Zukunft erfahren 😉

Nach etwa zwei Stunden und gefühlt einer Tonne Konfetti verabschiedeten sich KISS für immer von Münchens Bühnen.

KISS sind (bzw. waren) nicht nur eine Musikgruppe, sondern vielmehr eine ganze Institution, die mit ihrem Schaffen für viele andere Künstler auf ganz unterschiedliche Art und Weisen beeinflusst und geprägt haben – nicht nur musikalisch, sondern auch showtechnisch.

Das Ende der Straße ist nun erreicht und sie haben für einen wirklich würdigen Abschied gesorgt. Wir sind sehr stolz und froh darüber, dass wir ein letztes mal ein Teil davon sein und dies noch miterleben durften. 

An dieser Stelle natürlich nochmal ein riesen Dankeschön an Global Concerts und das ganze Team, die uns diese Möglichkeit geboten haben!

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