Live on Stage: 2022-11-03 Knorkator @ Backstage Werk München
Was gibt es schon großartig über Deutschlands meiste Band der Welt zu sagen? Hauptsächlich wohl, dass jeder der sie bis jetzt noch nie live erlebt hat, definitiv was verpasst hat! Und Gelegenheiten dazu gab es wohl genügend… immerhin gibt es Knorkator bereits seit 28 Jahren. Und sie sind schon immer viel und gerne auf der Bühne gestanden.
Mich selbst begleitet diese Band bereits seit 17 Jahren – zarte 15 Jahre alt war ich damals. Und Knorkator… Knorkator, das waren damals alte Männer. Sind sie übrigens immer noch.
Allerdings, an Energie haben sie kaum verloren. Knorkator live zu erleben war schon immer ein Fest – und ist es noch.
Die Setlist war gut zusammengestellt, Klassiker sowie neue(re) Lieder wechselten sich ab und die Stimmung kam nie zum erliegen, sondern wurde stets auf einem sehr hohen Level gehalten. Mit den Coverliedern „Ma Baker“ und „one way or another“ etwa in der Mitte des Sets wurde das Ganze gut abgerundet und war eine exzellente Mischung der bisherigen Bandgeschichte.
Ein besonderes Schmankerl war, dass die Tochter von Sänger Stumpen, sowie der Sohn von Keyboarder Alf Ator mit von der Partie waren. Während Stumpens Tochter Agnetha die ganze Zeit über auf der Bühne saß (und ab und an so tat, als wär sie überhaupt nicht hier) und immer wieder ihren Vater unterstütze, aber auch einige Lieder komplett alleine sang, kam Alfs Sohn lediglich einmal auf die Bühne um den Song „Böhse“ zum besten zu geben.
Normalerweise bin ich bei solchen Aktionen immer etwas skeptisch. Aber die Zwei machten ihren Job wirklich fantastisch – anders lässt sich das kaum sagen. Beide haben definitiv das Talent ihrer Väter im Blut – und vor allem in der Stimme. Selbst an die einzigartige Stimme Stumpens, der oftmals im Falsett singt, reichte die seines Sprösslinges heran.
Übrigens hatte nicht nur die Band ihren Nachwuchs dabei, sondern auch ganz viele kleine Zuhörer konnte man in der Menschenmenge erkennen. Die meisten von ihnen hatten neongelbe Ohrenschützer auf und saßen auf den Schultern ihrer Eltern – weswegen sie nur allzu gut zu erkennen waren. Es ist immer wieder schön zu sehen, wenn Leidenschaften geteilt werden.
Absoluter Gänsehaut Moment war, als das Lied „Weg nach unten“ angestimmt wurde – gesungen vom weiblichen Stumpenklon. Nicht nur ihre Stimme machte das Lied zu so etwas besonderen, sondern auch die Masse an Menschen, die gefühlt alle mit ihr mitsangen. Was für ein Moment! Ich wage zu behaupten, dass dies definitiv einer der absoluten Höhepunkte war.
Zu guter letzt wurde – natürlich – „wir werden alle sterben“ gespielt. Zuvor wurde das Publikum noch dazu aufgefordert, seinen Nebenmann (oder -Frau) zu schnappen um diesen zu küssen. Tatsächlich kamen einige darauf zurück. Aber spätestens beim Refrain lösten sich sämtliche Lippen voneinander, um lauthals „wir werden alle sterben, haltet euch bereit! Die Zeichen sind eindeutig! Bald ist es soweit“ mitzusingen (oder zu grölen).
Nach einer klitzekleinen Pause gab es einen Nachschlag. Als sich allerdings das ganze Publikum – angestachelt von der Band – sicher war, dass „Tobi an allem Schuld hätte“, schickten die Berliner alle mit der Aufforderung Zähne zu putzen und zu pullern – ab ins Bett!
Weitere Bilder findet Ihr natürlich wie immer in unserer Gallerie! Viel Spaß damit!