Live on Stage: 2024-06-09 AC/DC @Olympiastadion München

„Thunderstruck“ – und das im wahrsten Sinne des Wortes… denn bereits auf dem Weg ins Münchener Olympiastadion blitzte und donnerte es einmal so laut, dass ich regelrecht zusammenzuckte. Dazu regnete es in Strömen.

Wenn das mal keine passende Einleitung war, für das, was folgen sollte: niemand geringeres als DIE Rocklegenden überhaupt gaben sich an diesem Abend die Ehre: AC/DC!

Pünktlich zu Beginn zeigte sich der Wettergott noch einmal etwas gnädig und sorgte wenigstens bei der Vorband the Pretty Reckless für trockene Köpfe.

Einigen wäre es wahrscheinlich lieber gewesen, AC/DC hätten für den einzigen „Thunderstruck“ an diesem Abend gesorgt. Aber diese Gefahr besteht eben bei Freiluft Konzerten – und ab und an sorgt ein solches Wetter auch noch für einen ganz besonderen Flair. Und genau das sollte an diesem Abend dann auch der Fall sein – so viel sei schon einmal verraten!

Um 19 Uhr legten the Pretty Reckless als Vorband los und zeigten ihr Können. Bisher kannte ich selbst die Band tatsächlich nur vom Namen her (weil die Sängerin die bekannte Schauspielerin Taylor Mommsen ist – bekannt aus „der Grinch“ oder „Gossip Girl“). Im Nachhinein bereue ich dies fast etwas, denn sie rockten die Bühne wirklich ordentlich. Fast schade, dass ihnen (zumindest Anfangs) nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Der Fluch der Vorbands… vor allem, wenn sie die ganz Großen supporten. Mit ihrer gewaltigen Stimme sorgte die Sängerin nichts desto trotz für den perfekten Einstieg in einen wirklich grandiosen Abend. Die Wahl der Band hätte tatsächlich kaum besser ausfallen können.

Umso mehr sich das Stadion füllte, umso mehr Zuhörer wirklich „ankamen“, umso mehr wurde die Vorband dann auch anerkannt und gefeiert. Nicht nur durch uns haben sie nun wohl den ein oder anderen Fan mehr! Herzlichen Dank an dieser Stele für den absolut gelungenen Support!

Langsam aber kontinuierlich füllte sich das Stadion. Stolze 66.000 Zuhörer kamen an diesem Abend zusammen. Das Konzert war ausverkauft und so wirklich Alles war vertreten – vom typischen Rocker mit langen Haaren und Kutte, bis hin zum absoluten Normalo, der sich sein AC/DC Shirt noch eine Woche zuvor bei Lidl gekauft hat (-> tatsächlich kein Witz!). Wirklich süß waren übrigens auch die blinkenden Teufelshörnchen, die man überall quer durchs Stadion antreffen konnte und für einen zusätzlichen Lichteffekt sorgten.

AC/DC haben nunmal diesen Status erreicht, dass wahrscheinlich gut ein Drittel des Publikums aus Menschen besteht, die sich die Band lediglich aus dem Grund ansehen, um sie eben einmal live gesehen zu haben. Leider sorgt dieser Umstand nicht selten dafür, dass auf den Konzerten nicht mehr so richtig Stimmung aufkommen will.

Tatsächlich überraschte mich die Stimmung. Gut eine Viertelstunde vor Konzertbeginn gingen lautstarke Laola Wellen durchs Stadion, die von blankem Gekreische abgelöst wurden, sobald die Band endlich die Bühne betrat. Ein gigantischer Moment, der absolute Gänsehaut bei mir auslöste (und höchstwahrscheinlich nicht nur bei mir.…)

Pünktlich zusammen mit AC/DC kam natürlich wieder der Regen – und er beschloss, bis zum Ende des Konzertes zu bleiben. Der Stimmung tat dies jedoch keinerlei Abbruch. Eher im Gegenteil.

Gewarnt wurde zuvor vor extremer Lautstärke… dass dies aber auch größtenteils vom Publikum selbst verursacht wurde, wurde nicht erwähnt 😉

Was folgte, war eine Setlist aus insgesamt 21 Liedern (inkl. Zugabe). Zwei Stunden und zehn Minuten High Voltage. Obwohl sich die Band auf „Power Up“-Tour befanden, fanden tatsächlich nur zwei Lieder des aktuellen Albums ihren Weg auf die Setlist. Der Rest bestand hauptsächlich aus Klassikern. Eine gelungene Mischung, die auch bei den Fans gut ankam.

Der Regen beeinträchtige weder das Publikum, noch die Band. Souverän hopste Angus Young den langen Steg nach vorne und performte in seinem typischen Stil – gekleidet in einer blauen, samtigen Schuljungen Uniform. Man möge dies für einen 69 Jährigen vielleicht als etwas unpassend empfinden, aber tatsächlich hätte es kaum besser passen können, denn man spürte dem fortgeschrittenen Alter zum Trotz diese ganz spezielle Jugendhaftigkeit – mit dem riesen Schalk im Nacken. Aber auch Brian Johnson, der mit seinen 76 Jahren sogar noch ein gutes Stück älter ist als sein Kollege, stand ihm in nichts nach. Das konnte sich die Band selbst nach all den Jahren noch immer bewahren und das machte dieses Erlebnis so großartig, denn man spürte die Leidenschaft und das Feuer, das noch immer durch ihre Adern floss.

Da wir gerade beim Thema Feuer sind: insgesamt war der gesamte Auftritt der Rocklegenden sehr reduziert (im Vergleich mit so manch anderen Bands). Feuer gab es lediglich – thematisch passend natürlich – bei „highway to hell“. Und natürlich das Feuer, dass in Form von Leidenschaft durch die Adern der Musiker floss und als Funken auf das Publikum übersprang. Und genau diesem Feuer konnte selbst der stärkste Regen nichts anhaben. Wir haben definitiv Feuer gefangen!

Auch sonst waren die einzigen Showeinlagen, die obligatorische „Hells Bells“ Glocke, oder ein hochfahrendes Podest, dass Angus Young bei seinem Gitarrensolo zu „let there be rock“ am Ende des Bühnensteges in die Höhe beförderte.

Der Kreis schloss sich, als bei ihrem absoluten Finale bei „for those about to rock (we salute you)“ mehrere Kanonenschüsse abgefeuert wurden – die ein wenig an den Donner ganz zu Beginn des Abends erinnerten.

Entlassen wurden wir dann tatsächlich in einen relativ lauen Juni Abend – ganz ohne Regen. Aber wer weiß? Vielleicht war das ja auch lediglich ein ganz besonderer Spezialeffekt?! 😉

Wir sind mehr als stolz, dass wir dieses einzigartige Erlebnis fotografisch festhalten durften und sind noch immer ganz geflasht davon. So ganz können wir es noch immer nicht glauben, dass uns diese Ehre zuteil wurde! Wir haben jede Minute davon genossen!

Die Bilder findet ihr wie immer in unserer Gallery!

The Pretty Reckless

AC/DC

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